Argentina No.2

Na bravo…ich könnte kotzen. Ich schreibe knapp 2 Stunden an einem Blogartikel, und auf magische Weise (bzw. auf Grund der zu schlechten Internetverbindung) ist beim Entwurf speichern der Text weg und die ganze Arbeit für die Tonne…yay, das ist fast so effizient wie die Arbeit bei Audi ?…aber ich versuch’s nochmal, ist allerdings jetzt nur noch halb so lustig ?:

Nach dem Torres-Abenteuer hieß es erst mal wieder Rucksack packen und Abschied nehmen von Chile.

Wir hatten einen Fahr-Tag inkl. der Wiedereinreise in Argentinien vor uns. Grundsätzlich kein Problem, allerdings ist auch das wieder ein kleines Ereignis wenn man sich a.) kaum verständigen kann (und es sich mit den Grenzbeamten nicht verscherzen will), und b.) mit einem Minderjährigen über die Grenze möchte…es ist wirklich zum amüsieren, wie viele Gedanken, Zeit und Mühe man im Vorhinein in solche Themen steckt (inkl. notariellem Wisch der Eltern für die Ein- und Ausreise), aber diese dann in der Realität NULL interessieren. Klar, typisch Deutsch, es ist besser auf solche Eventualitäten vorbereitet zu sein anstatt an der Grenze in Probleme zu geraten, aber auch was Route, Impfungen, Ausrüstung, Technik und sonstige Planung angeht ist schon recht viel Aufwand in die Vorbereitung geflossen…anyway, wahrscheinlich fühlt sich alles etwas „overplanned“ an solange es alles rund läuft…

Die Fahrt zu unserem nächsten Ziel – El Calafate – war dennoch erstaunlich, vor allem erstaunlich leer ?. Es ist wirklich nicht zu glauben wenn man es nicht selber gesehen/erlebt hat. Die Straße auf der man fährt ist der einzige Anhaltspunkt von Zivilisation, abgesehen von den gelegentlichen Autos die einem entgegen kommen. Ansonsten geht es einfach geradeaus bis zum Horizont, und links und rechts ist einfach nichts…also wirklich gar nichts. Kein Haus, kein Schuppen, keine Leitungen, keine anderen Straßen oder Einfahrten, keine Tankstelle, keine Vegetation außer ein paar Sträuchern…und neben den paar Lamas die sich am Straßenrand verirren auch sonst keine Anzeichen von Leben. Wahnsinn…und so ging es für viele Kilometer, bis ca. jede 1-2 Stunden mal eine Tankstellen-Sandwich-Oase auftaucht.

Und das Verrückte: Das sind ja noch die einsehbaren Fleckchen Erde die man von der Straße aus sehen kann..aber wenn ich mir die Karte anschaue, dann geht das wahrscheinlich noch X-Kilometer abseits der Straße genau so weiter, ohne dass man da auch nur irgendwie hin kommt…

Gut, irgendwann kamen wir dann in El Calafate an, ein recht touristisches Dörfchen, am größten See von Argentinien, dem Lago Argentino (3x so groß wie der Bodensee). Sah ganz nett aus, aber wir hatten bewusst nur 2 Nächte (= 1 nutzbaren Tag) um uns DIE Attraktion in der Gegend anzuschauen: Den Perito-Moreno-Gletscher. Gletscher hab ich schon n paar gesehen im Leben (Auf Island oder NZ), allerdings zählt er zu den bekanntesten (da er so leicht zu erreichen ist).

Wir also ins Auto und ne Stunde später waren wir auch schon da…dachten wir ?. Wir konnten ihn sehen, aber so wie jeden „große Ding“, braucht man dann trotzdem noch 50 km bis man dann wirklich davor steht…es ist beeindruckend und gleichermaßen nicht greifbar, wie groß diese Eismasse eigentlich wirklich ist. Über 30 km lang, 2 km breit und bis zu 70 Meter hoch…aha, wenn man das hört glaubt man sich darunter etwas vorstellen zu können…bis man ein kleines Schiff vor dem Gletscher sieht, und dann erst mal erkennt wie groß das Teil wirklich ist ?. Wirklich Wahnsinn, und natürlich können die (bald kommenden ?) Fotos auch überhaupt nicht die Größe widerspiegeln. Naja, wir sind also 1-2 Stunden im Besucherpark rumgelaufen um uns das Eis aus allen Perspektiven anzuschauen…und haben uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Ein recht kurzer Tag und entspannter Tag.

Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter nach El Chaltén, dem Wander-Mekka aus Argentinien. Die Fahrt war ähnlich spannend wie die letzten Tage, nur dass es gefühlt (und reell) noch weiter in Richtung Pampa ging. Das „Dorf“ bestand eigentlich nur aus Hotels, Hostels und Restaurants, und es liefen NUR Leute in den üblichen Daunenjacken, Trekking-Hosen und Wanderschuhen rum die entweder gerade auf einen Trail gingen oder erschöpft von einem zurück kamen.

Das Highlight der Region ist der Fitz Roy, ein 3406 Meter hoher Berg den wir schon von knapp 80 km Entfernung erspähen konnten (Funfact: Das Patagonia-Logo zeigt genau die Bergkette inkl. Fitz Roy.)

Natürlich gibt es diverse Monster-Wanderungen die das Massiv von seiner besten Seite zeigen, allerdings war uns nach der Base las Torres Erfahrung nicht unbedingt danach zu Mute. Wir hatten uns für die nächsten 4 Tage ein paar Tageswanderungen ausgesucht. Die Kurzform: Das Wetter war bombe, die Tageswanderungen auch, die Landschaften traumhaft (herbstlich) und auch sonst war mal wieder alles tippi-toppi. Die abendliche „2-Longsdrinks-3-Euro“-Happy-Hour hat die Tage noch positiv abgerundet ?.

Nach 4 Tagen ging es dann auch leider schon wieder weiter…im Gegensatz zu El Calafate (und dem Gletscher) wäre das auf jeden Fall eine Location gewesen in der man noch 3-4-5 Tage länger hätte bleiben können. Nun ja, wir haben ja noch ein paar andere Highlights auf dem Plan…daher ging es erst mal weiter, einen kurzen Zwischenstopp in Rio Gallegos, um dann am nächsten Tag wieder die Grenze nach Chile zu gehen und nach Puerto Montt zu fliegen…Updates folgen.

Des Wandern ist des Georgs Lust

So oder so ähnlich könnte die Überschrift der letzten Tage lauten. Aber erst mal „Hello again“ und Frohe Ostern, ich wollte mich schon früher wieder digital verewigen, aber neben den recht vollen Tagen gibt es anscheinend wirklich noch Orte auf der Welt an denen Internet ein ziemlich wertvolles und seltenes Gut ist ?.

Aber mal von vorne: Wir waren in Puerto Natales angekommen und hatten dort 4 Nächte um an 3 Tagen den Torres del Paine NP unsicher zu machen. Ich muss sagen, abgesehen davon dass das für mich ein wirkliches Highlight sein sollte, war es genauso schwierig und unsicher in der Planung. Ich habe es im Vorhinein nicht geschafft gute und verlässliche Informationen darüber zu erhalten, wie/wo man sich im Park fortbewegen kann und wie man die Tage dort sinnvoll verbringen kann. 95% der Infos sind über den W- oder O-Track, beides mehrtägige Routen die wir explizit nicht machen wollten. Einerseits weil ich es mir nicht zugetraut habe direkt ins kalte Wasser zu springen 100+ km an mehreren Tagen zu wandern, andererseits weil wir ein Auto haben und die Unterkunft in Puerto Natales gebucht hatten. Unterkünfte im Park waren entweder nicht zu buchen, oder sehr teuer. Zudem waren die (englischen) Infos die zu finden waren auch nie von offizieller Stelle, sondern irgendwelche Anbieter die einem Touren verkaufen wollten…

Zu unserem großen Glück haben wir in unserer Unterkunft in Punta Arenas zwei Leute kennengelernt die im Touri-Tour-Business für den Torres arbeiten, und die konnten uns dann in einer Privat-Session dann recht gute und verlässliche Infos über den Park, die Straßen, die Daytrips, etc. geben. Echt ein Segen.

Mit den Infos im Gepäck stand unser Plan:
1.) Eine Wanderung zur Base las Torres
2.) Einen Tag mit dem Auto im Park um die zugänglichen Spots anzufahren
3.) French Valley, Grey Gletscher, o.ä.

Um es vorweg zu nehmen. Wir haben nur an zwei Tagen in den Park geschafft ?. Wir haben nach den besten Wetterbedingungen Ausschau gehalten und daraufhin entschieden gleich am ersten Tag die Wanderung zur Base las Torres zu machen. Eine knapp 20km Wanderung mit 900 Höhenmetern in ca. 8 Stunden und ein echtes „Must have“ für den TdP. Soweit, so gut, wir sind also um 07:00 mit dem Auto gestartet, waren gegen 09:00 im Park und hatten vor 10:00 Uhr alles geregelt um loszulegen. Wir wussten nicht was uns erwartet, das Wetter war in Ordnung und die Landschaft atemberaubend (Fotos folgen ?). Nach ca. 3 Stunden und diversen Ebenen, Wäldern, und Bergpässen war ich schon „recht gut dabei“ und hätte mich auch auf die Couch legen können ?. Dann kam leider der heftigste Teil, ein steiles Geröllfeld was meine Ausdauer und Muskulatur ziemlich herausgefordert hat. Egal, ich wollte da hoch, um ENDLICH diese 3 Felszinnen zu sehen die ich vorher schon X-fach auf diversen Fotoseiten gesehen hatte. Oben angekommen waren wir beide wirklich fertig und brauchten (bei eisigen 0-5 Grad und Wind) erst mal ne Pause. Der Ausblick war schön, natürlich mit vielen Touristen und in der Mittagssonne, aber so what: Wir hatten es geschafft und ich stand wirklich im TdP an DEM SPOT…Wahnsinn, wieder so ein Moment den ich so schnell nicht vergessen werde. Nach den üblichen Nuss- und Banane-Snacks waren wir auch schon fast wieder wie neu, haben noch ein paar Fotos geschossen und den Abstieg in Angriff genommen…leider ist es mit so einem Abstieg wie mit einem Rückflug aus dem Urlaub. Beim Hinweg freut man sich noch auf das was kommt und ist voller Erwartungen, der Rückweg ist leider nur das „notwendige Übel“ was man schnell erledigen will und wo die Laune eher im Keller ist…so auch bei uns, nur leider zogen sich die 4 Stunden Rückweg wirklich ins Unendliche…die Beine wurden immer schwerer, die Energie war aufgebraucht, alles tat weh und wir waren (nach über 36.000 Schritten) wirklich am Ende unserer Kräfte. Endlich im Auto angekommen war es leider auch keine Hilfe dann noch über zwei Stunden (über Schotterstraßen) zurück fahren zu müssen…aber was solls…gegen 21 Uhr waren wir dann wieder im Dorf, haben uns noch mit genügend Kalorien und 1-2 „Torres del Paine“-Biere versorgt und sind dann tot ins Bett gefallen…

Der Versuch am nächsten Tag aus dem Bett aufzustehen hat uns dann ganz schnell dazu gebracht einen Ruhetag einzulegen ?. Wir konnten uns kaum bewegen und hatten wenig Lust uns gleich wieder die Wanderschuhe umzuschnallen…der Chill-Tag war auch wirklich notwendig, zumal der Park mit 2+2 Stunden (hin & rück) auch wirklich nicht um die Ecke ist.

Am dritten Tag sind wir dann weiter dem Plan gefolgt und haben eine Sightseeing-Tour mit dem Auto gemacht. Hinzu kamen immer mal kleinere Stopps und ein kleiner 2-Stunden-Walk zu einem Aussichtspunkt, aber alles in allem war es wirklich sehr entspannt (und landschaftlich einfach unbeschreiblich). Die Fotos sind schon „so gut wie“ sortiert und exportiert und sollten hoffentlich in den nächsten Tagen folgen.

Der Torres del Paine war im Gesamterlebnis wirklich atemberaubend. Einerseits vielleicht weil ich schon so viel darüber gelesen & gesehen hatte, andererseits weil die gesamte Umgebung so abgeschieden ist wie kaum ein Ort den ich kenne. Selbst die Fahrt zum Park ist schon ein Erlebnis. Wo auf der Welt kann man sogar das Wasser aus dem Fluss trinken? Wir haben es getan, das würde ich im Rhein eher nicht versuchen ?. Einzig die Orga (Info- und Buchungs-Webseiten, Beschilderung vor Ort, Karten, etc.) finde ich ausbaufähig – zumindest wenn man die NPs aus den USA oder NZ kennt.

Die zwei Tage waren (natürlich) zu kurz um den gesamten Park gesehen zu haben…dennoch haben wir einen guten Eindruck bekommen und sind dann zum nächsten Highlight weiter gezogen. Nach Puerto Natales ging es mit dem Auto wieder nach Argentinien und weiter nach El Calafate, wo der Perito-Moreno-Gletscher auf uns wartete ?. Mehr Infos dazu ASAP, die nächsten Tage habe ich hoffentlich wieder besseres Internet.

Das Ende der Welt

Nach den ersten paar Tagen in Buenos Aires ging es dann am Samstag weiter nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt die nur 1100 km von der Antarktis entfernt ist.

Die Anreise verlief mit dem 4-Stunden-Direktflug von BA recht unspektakulär. Recht schönes Wetter erwartete uns, und wir verbrachten den Reisetag mit „erst mal ankommen, die Stadt erkunden und die weiteren Tage planen“. Viel gab es ehrlich gesagt nicht zu sehen, aber das Gefühl wirklich am A**** Ende der Welt zu stehen war schon ziemlich verrückt. Dieses „Wow, jetzt bin ich wirklich hier“-Gefühl hatte ich in der Vergangenheit schon bei New York, Sydney und Auckland, und ist für mich wirklich etwas besonderes. Ich hatte mich im Vorhinein so stark mit den jeweiligen Reisen beschäftigt, Fotos/Videos geschaut, lokale Radiosender gehört, Blogs gelesen und es ist so viel Zeit in den „Wie mag es da wohl sein“-Gedanken geflossen, dass es sich dann sehr unwirklich anfühlt wenn man dann plötzlich selbst vor Ort ist. So auch bei Ushuaia.

Abgesehen von meinen Gedanken war es aber erstaunlich „normal“. Selbst hier, wo man kaum weiter weg sein kann, steigt man aus dem Flieger aus, hat 4G Netz und volle Supermärkte, sieht die selben Marken in den Schaufenstern und hat den obligatorischen Burger auf der Speisekarte (den man dann auch noch mit einem Click per Apple Pay bezahlt)…klar, es ist alles etwas auf nach Antarktis-Expedition ausgerichtet und es gibt neben dem Burger auch Königskrabben, aber richtig „unbekannt“ fühlt es sich nicht an.

Wir hatten nur 2 Tage für Ushuaia eingeplant, daher haben wir versucht diese sinnvoll zu nutzen. Am Sonntag sind wir auf unsere erste kleine Wanderung zur Laguna Esmeralda aufgebrochen. Die ca. 5-Stündige Wanderung war wirklich abwechslungsreich und unser erster „richtiger“ Eindruck von der Natur in Patagonien. Ein paar Fotos gibts schon im Fotoset, allerdings ohne die Lagune, die war nicht so spektakulär ?. Abgesehen davon habe ich den Tag ein wenig als „Testlauf“ für das Equipment genutzt…wie warm/kalt ist es und was mache ich mit Kamera, Stativ, Drone, Objektiven & Co. Mein Fazit: Es geht schon irgendwie, aber mit weniger Gewicht zu wandern ist auch schön ?. Da Dronen sowieso meist nicht erlaubt sind werde ich für die nächsten Trails ein paar Dinge im Hostel lassen…trotzdem war es toll endlich mal wieder ein paar „vernünftige“ Fotos machen zu können und die iPhone-Knipserei etwas zu beschränken…

Am zweiten Tag waren die Knochen zwar etwas schwer(er), aber wie oft kommt man schon nach Ushuaia, oder ?? Deshalb wollten wir auch den Tag nicht im Chill-Modus verbringen und haben wieder den Wecker gestellt und unsere Rucksäcke gepackt. Diesmal ging es in den Tierra del Fuego Nationalpark, für den man wahrscheinlich alleine schon 2 Wochen einplanen könnte…gut, wir hatten einen Tag, deshalb viel unser Sightseeing etwas kleiner aus ?. Wir haben uns für eine Küstenwanderung entschieden, beginnend am südlichsten Post-Office der Welt. Das hatte ich auch schon vorher recherchiert und habe mich wirklich sehr darauf gefreut von dort ein paar Postkarten in die Welt zu verschicken…leider hatte es gerade an diesem Tag geschlossen ?.

Wieder so ein Gedanke den ich in den ersten 10 Tagen meiner Reise schon ein paar Mal hatte…wahrscheinlich werde ich in diesem Jahr sehr viele „once-in-a-lifetime“-Momente haben…viele davon werde ich wahrscheinlich „erfolgreich“ umsetzen oder erleben können, einiges davon auch nicht. Tango Show in einer Milonga – nicht gesehen, ein Stück im Teatro Colon – nicht gesehen, Postkarten schreiben im Nationalpark – nicht gemacht, bei den Alpakas am Straßenrand angehalten – nicht gemacht…usw. usw. Auch (oder gerade) bei meinen Fototouren ist die Chance, DEN richtigen Moment zu erwischen sowieso eher unwahrscheinlich. Zu oft ist das Wetter unpassend, oder man ist zur falschen Tages- oder Jahreszeit unterwegs. Häufig hat man nur diesen einen Tag oder Moment, wenn man es da passt dann wird man ich wohl nie mehr die Gelegenheit dazu haben. Klar, ich könnte nächstes Jahr nochmal nach Buenos Aires & Ushuaia fliegen, aber ich glaube das ist eher unwahrscheinlich ?.

Das ganze ist eine ziemliche „Glas ist halb leer VS. halb voll„-Betrachtung, aber neben den tollen Dingen die ich schon erlebt habe fällt mir eben auch auf was man alles nicht geschafft hat…und das schon nach nicht mal 2 Wochen ?.

Anyway, wir haben also einen Küsten-Walk im Nationalpark gemacht, ohne Postkarten, dafür mit 5-Stunden-Dauerregen…es war nicht das Wetter was wir uns gewünscht haben, aber hey, das ist Feuerland, da regnet es im Herbst auch mal ein bisschen ?. Die Landschaft war mal wieder atemberaubend und es war einfach so still…keine Menschen, kaum Tiere und viel unberührter Wald, Küste und Regen…Die Fotos sind entsprechend „grau“ und folgen noch, aber gelohnt hat es sich allemal.

Am Dienstag hieß es leider schon wieder Abschied nehmen, Rucksack packen und den Bus 11 Stunden lang in Richtung Punta Arenas nehmen. Eigentlich nichts was bei uns groß auf der Liste stand, aber bei den Distanzen muss man auch mal einen Stopp einbauen. Dort waren wir nur 2 Nächte, und den Tag vor Ort haben wir mal wieder mit Orga verbracht (neues Land, neue SIM-Karte, Geld, Tourist Office und Planung für die nächsten Tage). Heute haben wir dann unseren Mietwagen abgeholt und sind 2 Stunden nach Puerto Natales gefahren – das Tor zum Torres del Paine Nationalpark. Ein echtes Highlight auf unserer/meiner Reise und ich freue mich schon riesig auf das was uns die nächsten 3 Tage erwartet. Wir haben schon einen groben Plan der Daytrips und Sehnswürdigkeiten, aber auch das ist mal wieder Wetter- Zeit- und Lust-abhängig. Morgen geht der Wecker wieder um 06:00 Uhr, da wir eine knapp 2-Std. Anreise in den Park haben. Mal sehen wie es wird…ich werde berichten ?.

Die ersten Tage…

Hola ?

Damit die ersten Tage nicht in Vergessenheit geraten weil gerade jeden Tag so viel neues passiert versuche ich mich mal an einer kleinen Zusammenfassung.

Vorab: Meine ToDo-Liste (aka Backlog ?) ist schon recht lang, aber ich probiere das einfach mal zu ignorieren…der Blog müsste mal „schön“ und funktional gemacht werden, Content gibts auch noch keinen, die Fotos der Abschiedsparty fehlen auch noch, und auch sonst könnte ich mich Stunden vor den Rechner hängen um allen Menschen zu antworten oder alles so einzurichten wie ich es gerne hätte…ABER…sorry, das haut gerade nicht hin. Es sollten alle wissen dass es mir gut geht (falls nicht, schaut auf Insta ?), und der Rest ist Nebensache. Ich versuche gerade den Moment zu genießen und habe hier knapp 12-Stunden Tage weil alles einfach viel länger dauert als zu Hause. Jeder Schritt muss organisiert, recherchiert und durchgeführt werden, egal ob es Sightseeing, die Handykarte, Geld wechseln, Nahrungsaufnahme oder der Transfer zur nächsten Location ist…und das kostet doch recht viel Zeit & Energie so dass ich Abends wenig Muße habe noch weitere „ToDo’s“ zu erledigen – auch wenn jede Aktivität für sich genommen natürlich Spaß macht. Es kommt alles…ich hab ja ein Jahr Zeit ?.

Aber zurück zu den ersten Tagen…Wow, nur 5 volle Tage und ich weiß schon gar nicht mehr wo ich anfangen soll (eigentlich ein Zeichen häufiger zu bloggen aber siehe oben ?). Nach dem traurigen Abschied in Erftstadt ging alles recht reibungslos in Richtung Buenos Aires. Der Flug inkl. Zwischenstop in Madrid verlief planmäßig, wir konnten im Flieger sogar etwas schlafen und kamen pünktlich gegen 09:00 Uhr Ortszeit am Dienstagmorgen am Flughafen in Buenos Aires (EZE) an. Abgesehen von den wegrationalisierten Serviceleistungen (1 Essen für einen 13 Stunden Flug, keine Zwischendurch-Getränke oder Snacks und auch sonst nur alles gegen Bezahlung) war also alles wie erwartet. Die erste Hürde (dachte ich zumindest) wird die Einreise, da Eric (noch minderjährig) nicht so einfach ohne Eltern reisen darf und man normalerweise zumindest die Ausreise aus dem Land bestätigen muss…aber die nette Dame an der Passkontrolle hat uns nur nach dem Hostel gefragt und nach 30 Sekunden waren wir dann zum ersten Mal ganz offiziell auf südamerikanischem Boden. FYI, fühlt sich auch nicht anders an als der Boden zu Hause ?.

Dennoch, zu früh gefreut, da die erste „kleine“ Hürde dann doch schnell auf uns zu kam: Nach dutzenden Blog-Artikeln, Youtube-Vids und Erzählungen von „ein Freund eines Freundes Freund Bekannter“ war ich dann doch etwas vorsichtig als es um den Transfer zum Hostel ging. Unter normalen Umständen hätte ich mich in den Bus/Bahn geschmissen und wäre schon irgendwie zum Hostel gekommen, aber das waren ja keine normalen Umstände. Einerseits habe ich Verantwortung für Eric, andererseits konnte ich noch überhaupt nicht einschätzen ob die Situation jetzt in Ansätzen gefährlich ist oder nicht.

Also, lieber mal auf Nummer Sicher gehen, die Öffis vermeiden und auch kein normales Taxi nehmen. Immer schön auf UBER vertrauen, nur dass wir weder Abseits des Flughafen-Gebäudes Internet hatten, noch Bargeld (außer Dollar & Euro)…und NATÜRLICH wurde aus irgend nem Grund weder Paypal noch eine meiner 3 Kreditkarten akzeptiert…also die nächste App ausprobiert, die ging auch nicht…bei der Dritten hatten wir dann Erfolg und ein zerbeulter „Renault Fluence“ fuhr uns für geschmeidige 20 € knapp 50 Minuten bis vor die Hostel-Tür…ganz ohne Überfall, Abzocke oder den Verlust einer Niere ?. Schön, mein erstes Erfolgserlebnis der Reise ?. Darüber hinaus verbrachten wir den Tag mit Orga, haben in einem „Juwelierladen“ Blue-Dollar eingewechselt (auch weniger dubios als erwartet), haben uns ne Handykarte besorgt und uns im Hostel-Leben zurecht gefunden. Nach dem ersten Steak (inkl. Getränk und Beilage für 11 € ?) war der Tag Endorphin-reich genug und ich war bereit für die erste Hostel-Nacht seit langer Zeit ?.

Die nächsten Tage hatten in etwa so viele Eindrücke wie Schritte auf meiner Apple-Watch: ca. 20-25 Tausend pro Tag ?. Neben den üblichen Sightseeing-Spots gibt es da allerdings wenig zu berichten. Die Stadt ist riesig, 3 Tage reichen zwar nicht für die Fläche, aber grob für die Sehenswürdigkeiten aus. Die Kurzform: Buenos Aires war jetzt echt kein Highlight, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Viel mehr sollte es den Startpunkt der Reise erleichtern, da ich nicht vor hatte direkt weiter Richtung Süden zu fliegen sondern mich erst mal ein paar Tage „akklimatisieren“ wollte. Dafür hat BA den Zweck erfüllt…die Menschen, die Andersartigkeit, das Hostel-Leben, die Geschwindigkeit, das Essen, die Sprache und die viel diskutierte Kriminalität…über all das konnten wir uns einen guten Eindruck verschaffen. Es war wirklich „nett“, aber aus meiner Sicht kein Must-See wenn man nicht gerade auf Tango und/oder Steaks steht.

Unsicher gefühlt haben wir uns wirklich so gut wie nie, außer als wir fälschlicher Weise in eine Google-markierte „belebte Umgebung“ hinter dem Bahnhof reingelaufen sind…was sonst immer ein guter Indikator für ein interessantes Touri-Viertel ist, war in diesem Fall leider die Rotlicht- und Drogenecke mit ziemlich zwielichtigen Gestalten. Wir hatten dann spontan den Drang etwas schneller zu gehen, und nach ein paar Blocks war die Aufregung dann auch wieder vorüber.

Kleiner Funfact: Was mich grundsätzlich wirklich verwundert ist das Nicht-Vorhandensein von englischen Sprachkenntnissen. Egal ob alt oder jung, in der Gastro, im Touri-Laden, im Taxi oder sonst wo, hier kann wirklich kaum jemand auch nur ein Wort Englisch. Und das in einer 13-Millionen Metropole ?. Crazy.

Gestern ging es dann weiter nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, kurz vor der Antarktis. Hier ist es ca. 20 Grad kühler, aber dennoch schöner als erwartet. Updates dazu folgen hoffentlich in den nächsten Tagen (inkl. Fotos auch noch von BA)…wie gesagt, ich versuche die Tage vor Ort zu nutzen. In 2 Tagen gehts auch gleich wieder weiter zum nächsten Stopp (Punta Arenas in Chile).

Bis dahin,
doubleG ?

P.S. Ich sehe gerade: Heute (Montag) bin ich schon eine Woche unterwegs und habe auch schon eine Woche Frei ?. Ich grüße all‘ meine UNIFACE-Kollegen die sich morgens/mittags wieder im Standup einfinden ?.