Na bravo…ich könnte kotzen. Ich schreibe knapp 2 Stunden an einem Blogartikel, und auf magische Weise (bzw. auf Grund der zu schlechten Internetverbindung) ist beim Entwurf speichern der Text weg und die ganze Arbeit für die Tonne…yay, das ist fast so effizient wie die Arbeit bei Audi ?…aber ich versuch’s nochmal, ist allerdings jetzt nur noch halb so lustig ?:
Nach dem Torres-Abenteuer hieß es erst mal wieder Rucksack packen und Abschied nehmen von Chile.
Wir hatten einen Fahr-Tag inkl. der Wiedereinreise in Argentinien vor uns. Grundsätzlich kein Problem, allerdings ist auch das wieder ein kleines Ereignis wenn man sich a.) kaum verständigen kann (und es sich mit den Grenzbeamten nicht verscherzen will), und b.) mit einem Minderjährigen über die Grenze möchte…es ist wirklich zum amüsieren, wie viele Gedanken, Zeit und Mühe man im Vorhinein in solche Themen steckt (inkl. notariellem Wisch der Eltern für die Ein- und Ausreise), aber diese dann in der Realität NULL interessieren. Klar, typisch Deutsch, es ist besser auf solche Eventualitäten vorbereitet zu sein anstatt an der Grenze in Probleme zu geraten, aber auch was Route, Impfungen, Ausrüstung, Technik und sonstige Planung angeht ist schon recht viel Aufwand in die Vorbereitung geflossen…anyway, wahrscheinlich fühlt sich alles etwas „overplanned“ an solange es alles rund läuft…
Die Fahrt zu unserem nächsten Ziel – El Calafate – war dennoch erstaunlich, vor allem erstaunlich leer ?. Es ist wirklich nicht zu glauben wenn man es nicht selber gesehen/erlebt hat. Die Straße auf der man fährt ist der einzige Anhaltspunkt von Zivilisation, abgesehen von den gelegentlichen Autos die einem entgegen kommen. Ansonsten geht es einfach geradeaus bis zum Horizont, und links und rechts ist einfach nichts…also wirklich gar nichts. Kein Haus, kein Schuppen, keine Leitungen, keine anderen Straßen oder Einfahrten, keine Tankstelle, keine Vegetation außer ein paar Sträuchern…und neben den paar Lamas die sich am Straßenrand verirren auch sonst keine Anzeichen von Leben. Wahnsinn…und so ging es für viele Kilometer, bis ca. jede 1-2 Stunden mal eine Tankstellen-Sandwich-Oase auftaucht.
Und das Verrückte: Das sind ja noch die einsehbaren Fleckchen Erde die man von der Straße aus sehen kann..aber wenn ich mir die Karte anschaue, dann geht das wahrscheinlich noch X-Kilometer abseits der Straße genau so weiter, ohne dass man da auch nur irgendwie hin kommt…
Gut, irgendwann kamen wir dann in El Calafate an, ein recht touristisches Dörfchen, am größten See von Argentinien, dem Lago Argentino (3x so groß wie der Bodensee). Sah ganz nett aus, aber wir hatten bewusst nur 2 Nächte (= 1 nutzbaren Tag) um uns DIE Attraktion in der Gegend anzuschauen: Den Perito-Moreno-Gletscher. Gletscher hab ich schon n paar gesehen im Leben (Auf Island oder NZ), allerdings zählt er zu den bekanntesten (da er so leicht zu erreichen ist).
Wir also ins Auto und ne Stunde später waren wir auch schon da…dachten wir ?. Wir konnten ihn sehen, aber so wie jeden „große Ding“, braucht man dann trotzdem noch 50 km bis man dann wirklich davor steht…es ist beeindruckend und gleichermaßen nicht greifbar, wie groß diese Eismasse eigentlich wirklich ist. Über 30 km lang, 2 km breit und bis zu 70 Meter hoch…aha, wenn man das hört glaubt man sich darunter etwas vorstellen zu können…bis man ein kleines Schiff vor dem Gletscher sieht, und dann erst mal erkennt wie groß das Teil wirklich ist ?. Wirklich Wahnsinn, und natürlich können die (bald kommenden ?) Fotos auch überhaupt nicht die Größe widerspiegeln. Naja, wir sind also 1-2 Stunden im Besucherpark rumgelaufen um uns das Eis aus allen Perspektiven anzuschauen…und haben uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Ein recht kurzer Tag und entspannter Tag.
Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter nach El Chaltén, dem Wander-Mekka aus Argentinien. Die Fahrt war ähnlich spannend wie die letzten Tage, nur dass es gefühlt (und reell) noch weiter in Richtung Pampa ging. Das „Dorf“ bestand eigentlich nur aus Hotels, Hostels und Restaurants, und es liefen NUR Leute in den üblichen Daunenjacken, Trekking-Hosen und Wanderschuhen rum die entweder gerade auf einen Trail gingen oder erschöpft von einem zurück kamen.
Das Highlight der Region ist der Fitz Roy, ein 3406 Meter hoher Berg den wir schon von knapp 80 km Entfernung erspähen konnten (Funfact: Das Patagonia-Logo zeigt genau die Bergkette inkl. Fitz Roy.)
Natürlich gibt es diverse Monster-Wanderungen die das Massiv von seiner besten Seite zeigen, allerdings war uns nach der Base las Torres Erfahrung nicht unbedingt danach zu Mute. Wir hatten uns für die nächsten 4 Tage ein paar Tageswanderungen ausgesucht. Die Kurzform: Das Wetter war bombe, die Tageswanderungen auch, die Landschaften traumhaft (herbstlich) und auch sonst war mal wieder alles tippi-toppi. Die abendliche „2-Longsdrinks-3-Euro“-Happy-Hour hat die Tage noch positiv abgerundet ?.
Nach 4 Tagen ging es dann auch leider schon wieder weiter…im Gegensatz zu El Calafate (und dem Gletscher) wäre das auf jeden Fall eine Location gewesen in der man noch 3-4-5 Tage länger hätte bleiben können. Nun ja, wir haben ja noch ein paar andere Highlights auf dem Plan…daher ging es erst mal weiter, einen kurzen Zwischenstopp in Rio Gallegos, um dann am nächsten Tag wieder die Grenze nach Chile zu gehen und nach Puerto Montt zu fliegen…Updates folgen.