Die Zeit rennt…

So, das war’s dann wohl…31 Tage, der erste Monat ist rum! Ich kann es selbst kaum glauben, aber genau heute vor einem Monat hab ich mir meinen Rucksack (und meinen Neffen ?) geschnappt und bin Richtung Frankfurt aufgebrochen um in den ersten Flieger nach Buenos Aires zu steigen…Wahnsinn, dass das jetzt schon so lange her ist ?.

Einen Monat „Urlaub“, das klingt wirklich lang. So lang, dass es mir nicht auf Anhieb eingefallen ist wann ich das letzte Mal vier Wochen am Stück unterwegs war. Es war 2017 nach Neuseeland, und davor wahrscheinlich 6 Wochen 2010 (auch nach Neuseeland ?). Ansonsten ist es ja eher ungewöhnlich so lange Urlaub zu haben (selbst bei Audi ?).

Ich wurde jetzt schon mehrfach gefragt wie es sich anfühlt jetzt „so lange“ weg zu sein…und ich kann es nicht mal sagen. Der Monat hat sich super kurz und schnell angefühlt, und trotzdem (oder deshalb ?) bin ich immer noch noch nicht im „Wow-ich-bin-auf-Weltreise“-Modus. Einerseits könnte ich morgen wieder nach Hause fliegen, hätte eine tolle Zeit gehabt und könnte mich einen Tag später wieder an die Arbeit setzen, andererseits bin ich froh dass das noch nicht der Fall ist ?. Alles läuft gut und die Tage vergehen, aber bahnbrechende Erlebnisse, Erkenntnisse oder Veränderungen habe ich jetzt noch nicht feststellen können. Kommt das noch? Vielleicht. Vielleicht hat man (aka: ich) am Anfang zu hohe Erwartungen? Vielleicht ist es mit ü40 aber auch einfach nicht so aufregend oder lebensverändernd wie mit u20? Vielleicht bin ich auch gar nicht auf Weltreise, sondern Manuel Neuer ?. I don’t know, aber der erste Monat war auf jeden Fall recht unspektakulär, aber schön. Das Heimweh hält sich (meist) in Grenzen und noch nerven mich die Hostel-Aufenthalte und das Leben mit 3 Hosen, 5 T-Shirts und 2 Oberteilen auch noch nicht an.

Auch wenn es „schon“ einen Monat war, so hab ich ja auch „erst“ 1/11.tel der Gesamtdauer…mal sehen was also alles noch kommt, und ob sich meine Einstellungen und Gedanken diesbezüglich noch verändern ?. Bis dahin mach ich mal so weiter wie gehabt…die Route steht (so grob) und ab jetzt wird es eigentlich nur noch spontaner…

Auf los geht’s los!

Wenn die letzte Dienstreise erledigt, die letzte Mail geschrieben und das letzte Amazon-Paket ausgepackt ist, dann weiß man dass die Zeit endlich gekommen ist und die Weltreise jetzt WIRKLICH los geht…

11 Monate des Wartens, Planens, Sparen, Gedanken machen, Organisieren, der Vorfreude aber auch der Sorge liegen hinter mir als ich am Montag endlich in die Bahn nach Frankfurt gestiegen bin um zu meinem ersten Ziel – Buenos Aires – zu fliegen. Wow, was für ein Moment! Ziemlich unwirklich und trotzdem so real dass ich jetzt erst mal für (voraussichtlich) 11 Monate meinen gesamtes „altes Leben“ verlassen werde um mich neuen Zielen und Herausforderungen zu widmen.

Was genau auf mich wartet kann ich noch nicht sagen, allerdings weiß ich jetzt schon dass es kein „langer Urlaub“ sein wird. Zu oft habe ich gehört „ich beneide dich“, und ja, es ist bestimmt ein Privileg in meinem Alter und in meiner Situation alles hinter mir zu lassen und so ein Abenteuer zu starten…Die Freiheit, die Zeit, die Sicherheit und die finanziellen Mittel zu haben ist natürlich nicht selbstverständlich, allerdings geht damit auch einiges an Verzicht, Risiko und Belastung einher was auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist.

Anyway – grundsätzlich überwiegt die Freude auf alles was jetzt vor mir liegt, auch wenn ich das in den ersten Tagen noch nicht so wirklich spüren kann ?. Irgendwie weiß ich zwar dass jetzt alles los geht (bzw. schon losgegangen ist), dennoch fühlt es sich überhaupt nicht so an. Zu ereignisreich waren die letzten Tage & Wochen zu Hause: Familie & Freunde, Arbeit, Dienstreise, Karneval, Orga, Abschied(sparty)…und zu wenig Zeit für alles um mich bewusst darauf einzustellen…

Und jetzt? Jetzt bin ich schon knapp eine Woche unterwegs und habe schon so viele „kleine, neue Dinge“ erlebt dass ich langsam wieder nachvollziehen kann warum ich das Ganze hier eigentlich mache. Es sind die Momente des Nicht-Kennen und Nicht-Wissen die ich aktuell wirklich genieße. Wie kommt man von A nach B? Was ist das für ein Essen? Wie verständigt man sich wenn man etwas möchte? Welche Menschen lernt man kennen? Wieso läuft X,Y,Z so anders als zu Hause? Wie regelt man die Kleinigkeiten die sonst so selbstverständlich sind? Ich liebe meine Heimat und die Menschen die mich umgeben, aber die ganzen „little differences“ der restlichen Welt sind auch ganz nett…mal sehen wir lange ich das denke bevor ich starkes Heimweh bekomme ?.

So, das Eis ist gebrochen, ich hoffe dass ich ca. 1-2x die Woche blogge (je nach Zeit, Lust und Updates) und die kleinen News erst mal über Insta share…

Bis „bald“,
doubleG ?